Aktuelles/Vorschau:
Wichtige Hinweise...
….zu Corona und Herzkrankheiten findet man unter
www.herzstiftung.de
….zu Corona und Defibrillator (ICD, S-ICD, CRT-D) findet man unter
www.defibrillator-deutschland.de
Information von Defibrillator (ICD) Deutschland durch deren Ehrenvorsitzenden Peter Esterl
Herzpatienten in Zeiten von Covid-19
Eine der nicht beabsichtigen Folgen der Covid-19 Pandemie ist, dass viele Herzpatienten in den letzten Wochen trotz bestehender Beschwerden keine ärztliche Hilfe aufgesucht haben und wichtige Eingriffe verschoben wurden.
In Europa gehören viele Patienten zur Risikogruppe - so auch in Deutschland. Mit einem schweren Verlauf einer Covid19-Infektion muss gerechnet werden, wenn zwei oder mehr folgender chronischer Grunderkrankungen vorliegen:
• Bluthochdruck
• Diabetes mellitus Typ 2
• Durchblutungsstörung des Gehirns
• Herzinsuffizienz
• Immunschwäche
• Koronare Herzerkrankung
• Krebserkrankung
• pAVK - periphere arterielle Verschlusskrankheit (umgangssprachlich Schaufensterkrankheit)
• Vorbestehende Lungenerkrankungen, z.B. COPD, Asthma, Lungenembolie
Eine schwere Covid19-Infektion ist bei älteren Menschen eher wahrscheinlich, sie tritt aber grundsätzlich altersunabhängig auf. Aktuell ist es so, dass nahezu weltweit die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie gelockert werden - so auch bei uns in Europa. Die begonnene Rückkehr in die veränderte Normalität bringt ans Licht, dass bei weitem nicht alles so ist wie vorher, insbesondere auch nicht im medizinischen Sektor. Die Patienten, die aktuell unsere kardiologische Klinik aufsuchen, sind kränker als zuvor. Es entsteht der Eindruck, dass etliche Patienten ihre Beschwerden zu Hause ausgesessen haben. Das betrifft Patienten, die eine kardiale Dekompensation durchlebt haben, ebenso wie Herzpatienten, die verspätet im Akutbereich eintreffen, aber auch Patienten mit dekompensierten Klappenventilen und Herzrhythmusstörungen. Diese Beobachtungen passen zu den jüngst veröffentlichten Zahlen einer Analyse der Deutschen Angestellten Krankenkasse, in der von einem Rückgang der herzinfarktbedingten Krankenhauseinweisungen im März diesen Jahres um 25% berichtet wird.
Wie wir alle wissen, hat die Corona-Pandemie auch die niedergelassenen Ärzte, sowohl die Haus- als auch die Fachärzte, nicht verschont. Diese sind und waren vor besondere logistische Herausforderungen gestellt, insbesondere im Hinblick auf die einzuhaltenden Abstandsregeln und die geltenden Hygienevorschriften. Für eine Entlastung sorgt sicherlich die seit Mai angelaufene schrittweise Rückkehr zum Regelbetrieb in den Krankenhäusern
Es ist wichtig - und darum geht es in der europaweiten Kampagne “When your heart tells you…just go!’ #JustGo“ - den Patienten die Angst vor dem Corona-Virus zu nehmen, so dass sie ihre Erkrankungen nicht verschleppen und/oder notwendige Behandlungen unerfreulicher Weise hinauszögern. Da die Menschen derzeit große Bedenken haben, aus Angst vor einer Ansteckung ein Krankenhaus aufzusuchen, ist es eine wichtige Aufgabe, auch von Patientenorganisationen wie unserem Bundesverband Überzeugungsarbeit in der eigenen Organisation, aber auch bundesweit, wenn möglich sogar europaweit, zu leisten.
Neben der Notwendigkeit der Therapie spielen natürlich auch die hygienisch einwandfreien Räumlichkeiten der niedergelassen Ärzte eine Rolle ebenso wie das Ansteckungsrisiko in unseren Krankenhäusern. In den Praxen und Kliniken wird das Möglichste getan, um die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung so gering wie möglich zu halten. So gibt es standardisierte Abläufe für die Behandlung. Alle Mitarbeiter sind gut geschult und gerüstet, um den Infektionsschutz zu gewährleisten.
Die Ansteckungsgefahr besteht überall. Deswegen ist es wichtig unsererseits auf drei Schutzmechanismen hinzuweisen, die jeder Mensch zu jederzeit selbst beherzigen sollte.
Es handelt sich um die sogenannte AHA-Formel
Abstand
Diese beinhaltet den geforderten Mindestabstand zu halten. Der Mindestabstand zu Mitmenschen liegt bei 1,5m. Er sollte wo immer möglich eingehalten werden.
Hygiene
Hier ist es wichtig, die Hygieneregeln zu beachten, z.B. durch regelmäßiges Händewaschen, häufige Nutzung von Desinfektionsmitteln und Umsetzung der Hust- und Niesreflexetikette umzusetzen: nicht in die Hand, sondern in die Ellenbeuge husten bzw. niesen.
Alltagsmaske
Diese sollte wie behördlich vorgeschrieben getragen und regelmäßig gewechselt werden.
Wer sich an die AHA-Regel hält, trägt höchstpersönlich einen sehr großen Teil zur Eindämmung der Corona-Pandemie bei.